Myopie – Kurzsichtigkeit bei Kindern stoppen
Kinderaugen pflegen, erwachsen gut sehen
Inhaltsverzeichnis
Myopie ist die klinische Bezeichnung für Kurzsichtigkeit. Kinder, die von Myopie betroffen sind, haben Schwierigkeiten, in der Ferne scharf zu sehen, während nahe Objekte klarer erkannt werden können. Typische Anzeichen können sein, dass Kinder nah am Fernseher sitzen oder die Tafel in der Schule nicht gut erkennen können. Weitere Symptome sind übermäßiges Blinzeln, Zusammenkneifen der Augen, Kopfschmerzen oder häufiges Reiben der Augen.
Durch das natürliche Augenwachstum kann sich die Myopie im Laufe der Jahre entwickeln. Eine hohe Myopie kann ein Risikofaktor für verschiedene Augenerkrankungen, wie die myopische Makuladegeneration, das Glaukom und die Netzhautablösung, sein. Eine frühzeitige Behandlung der Kurzsichtigkeit kann das Fortschreiten verlangsamen und das Risiko zukünftiger Augenerkrankungen deutlich reduzieren.
Myopie früh genug entgegentreten
Kurzsichtigkeit vorbeugen
Bei der Vorbeugung spielen genetische Faktoren eine wichtige Rolle. Kinder haben ein höheres Risiko, kurzsichtig zu werden, wenn ein oder beide Elternteile ebenfalls kurzsichtig sind. Aktivitäten im Freien und weniger Bildschirmzeit können das Risiko einer Myopie verringern. Es ist ratsam, dass Kinder täglich mindestens 2 Stunden draußen
im Tageslicht verbringen und die Zeit mit digitalen Geräten wie Tablets, Smartphones und Spielekonsolen reduzieren. Auch wenn heutzutage Smartphones fast unverzichtbar sind, sollte darauf geachtet werden, dass ein angemessener Abstand von etwa 30-40 cm eingehalten wird und ausreichende Beleuchtung vorhanden ist. Das Tragen einer geeigneten Sehhilfe zur vollen Korrektur ist unerlässlich.
Therapiemöglichkeiten:
Myopie bei Kindern
Die moderne Medizin bietet verschiedene Wege, um das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen. Studien haben gezeigt, dass eine niedrige Dosierung von Atropin-Tropfen (Konzentration 0,01 Prozent) wirksam ist. Diese Behandlung wird typischerweise zwischen dem 6. und 15. Lebensjahr angewendet und je nach Befund fortgesetzt. Obwohl der Einsatz von Atropin-Tropfen in Deutschland off-label ist, ist diese Therapie anerkannt und wird häufig angewendet.
Spezielle Kontaktlinsen
können helfen
Spezielle Kontaktlinsen wie orthokeratologische Linsen (Nachtlinsen/Ortho-K) oder weiche Myopie-Linsen haben ebenfalls positive Effekte auf die Myopie. Das optische Design dieser Linsen wirkt sich auf das Akkommodationsverhalten von Kindern aus, was die dynamische Anpassung des Auges an unterschiedliche Entfernungen und Unschärfen bedeutet.
Diese Linsen verändern den peripheren relativen hyperopen Defokus in einen myopen Defokus, um das Längenwachstum des Auges einzuschränken. Das spezielle Design der Linsen hat nachweislich eine hemmende Wirkung auf das Fortschreiten der Myopie.